Ministranten in der Osternacht beim Exsultet |
Da es danach ein positives Feedback gab, dachte ich, ich stelle einfach einmal, was dabei herausgekommen ist:
Wie liebenswert ist deine Wohnung, Herr der Heerscharen! Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht nach dem Tempel des Herrn. Mein Herz und mein Leib jauchzen ihm zu, ihm, dem lebendigen Gott. Wohl denen, die wohnen in deinem Haus, die dich allezeit loben. Wohl den Menschen, die Kraft finden in dir, wenn sie sich zur Wallfahrt rüsten. Ziehen sie durch das trostlose Tal, wird es für sie zum Quellgrund und Frühregen hüllt es in Segen. Sie schreiten dahin mit wachsender Kraft; dann schauen sie Gott auf dem Zion. Denn ein einziger Tag in den Vorhöfen deines Heiligtums ist besser als tausend andere. (aus Ps. 84)
Der Altarraum einer Kirche bei der Heiligen Messe ist Abbild einer übernatürlichen Wirklichkeit. Unser irdischer Gottesdienst widerspiegelt den himmlischen, was sich in der Heiligen Messe vollzieht, ist eine Art Nachhall des Himmlischen. Dort vollzieht sich die Anbetung des Lammes in einem einzigen zeitlosen und ewigen Lobgesang. Dort sind die Heiligen und Engel um das Lamm Gottes versammelt und die Engel rufen unentwegt Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere. Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt. An diesem Ort, dem himmlischen Jerusalem, gibt es weder Sonne noch Mond noch Sterne, denn Jesus Christus selbst ist sein Licht. Der Altar hier im Altarraum ist ein Abbild des Altares im Himmel, der Priester ein Abbild Christi. Dem Herrn so nah zu sein und ihm zu dienen, erinnert an diesen Lobgesang und Dienst der Engel.
Erste Anklänge an den Dienst des Ministranten finden wir im Evangelium bei der Hochzeit von Kana, dem ersten Wunder des öffentlichen Wirkens Jesu: Jesus läßt die Krüge von den Dienern mit Wasser füllen, bevor er sein erstes Zeichen wirkt, von dem es heißt, daß er dabei seine Herrlichkeit offenbarte. Ich glaube, daß es bedeutsam ist, daß Jesus bei diesem ersten Wunder Wasser in Wein verwandelt, die eucharistische Gestalt, die das kostbare Blut ist, mit dem er uns erlöst und von der Sünde reingewaschen hat. In der Tat spricht Jesus Christus selbst von sich als dem, der gekommen ist, zum zu dienen.
Dein heiliger Engel trage diese Opfergabe auf deinen himmlischen Altar vor deine göttliche Herrlichkeit; und wenn wir durch unsere Teilnahme am Altar den heiligen Leib und das Blut deines Sohnes empfangen, erfülle uns mit aller Gnade und allem Segen des Himmels, beten wir im ersten Hochgebet. Ich finde diese Stelle besonders schön, vielleicht, weil ich mir das einfach bildlich vorstelle.
Der Dienst bei der Heiligen Messe erfüllt uns mit aller Gnade und allem Segen des Himmels. Niemals kommen wir in unserem irdischen Leben Christus näher als beim Empfang der Heiligen Kommunion in der Messe und als Meßdiener sind wir ganz nah beim Altar, ganz nah bei Christus selbst. In den Gestalten von Wein und Brot ist Christus wahrhaft gegenwärtig, zwar sehen wir nur die Gestalten, er ist aber da, wesenhaft ganz Gott und Mensch. Jeder Dienst und jede Handlung im Altarraum sollte diesem Gedanken und Mysterium Ausdruck geben: Gott selbst ist wahrhaft gegenwärtig. Von dieser Haltung der am Altar Dienenden kann für die Gläubigen eine tiefe Schönheit und Ruhe ausgehen und für den Altardiener selbst die Gewißheit, tatsächlich eine Stunde im Haus Gottes, in den Vorhöfen seines Heiligtums verbracht zu haben.