Gestern hat sich fast schon in Perfektion gezeigt, dass "Kirche" mit "nett bis zum plemplem" und "betroffener Mitmenschenlichkeit" gleichgesetzt wird.
Wer irgendwie "kirchlich engagiert" ist, trifft auf die Erwartungshaltung grade kirchenfremder, er würde grundsätzlich alles unterstützen weil "Jesus hat gesagt, ihr sollt nicht richten" und Glauben bedeute Gefühlichkeit und Betroffenheit sowie allerlei soziale und in den letzten 10 Jahren immer stärker auch ökologische Projekte zu unterstützen.
Wie konnte das passieren?
Wann sind wir zum Stuhlkreis im Kindergarten geworden?
Genau da. Im Kindergarten der katholischen Gemeinde St. Anonyma in Klein-Hinter-Pusemuckel.
Dort hat man sich zwar verhalten wie in der stinknormalen städtischen Betreuungseinrichtung, aber man war Kirche.
Man nahm Kinder aus allen möglichen Familien auf (" nicht richten!"), hatte aber gar nicht den Anspruch, missionieren zu wollen.
Falls sich die Familien mal in den "FamiGo" getraut haben, wurde zwar was von Jesus erzählt, aber im Vordergrund stand das " Thema" des Gottesdienstes, wahrscheinlich sogar ein löbliches Anliegen.
Nur verfestigte sich der Eindruck, Kirche sei halt ein Sozialverein.
Ich will auf keinen Fall die Caritas und ihre vielen und tatsächlich wertvollen Dienste niederreißen, aber worin unterscheidet auch eigentlich die kirchliche Sozialberatung von anderen Anbietern?
Kirche präsentiert sich als Vereinigung von irgendwie "engagierten Menschen" - da sollte sich eigentlich keiner wirklich wundern, wenn man vor allem als Betroffenheitsclub rüber kommt.
Und dann verstehe zumindest ich, weshalb "Krebsis" (*1) (was bin ich froh, dass das Wort von denen kam und nicht von mir!) ihre Angst bei einem ausleben.
Wir haben uns das Image eines "du, ich versteh das total"- Vereins gegeben.
Müssen wir wohl mit leben wenn wir so wahrgenommen werden.
*1) Ausgangspunkt ist der "Sonnenbrandkrieg" auf Facebook
https://www.facebook.com/183534315061354/posts/2253799961368102/